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Uncovered: Die Wahrheit hinter unseren Inhaltsstoffen
In unserer Serie Uncovered werfen wir einen genauen Blick auf die Inhaltsstoffe unserer Kosmetikprodukte – transparent, informativ und spannend. Heute dreht sich alles um Rizinusöl – ein echtes Multitalent in der Beauty-Welt. Von seiner jahrtausendealten Geschichte über die Gewinnung bis hin zu seinen pflegenden Eigenschaften für Haut und Haare – wir zeigen dir, was hinter diesem besonderen Öl steckt. Außerdem verraten wir dir ein paar überraschende Fun Facts, die du garantiert noch nicht kanntest!
Was ist das?
Rizinusöl, auch bekannt als Castoröl, wird aus den Samen des Wunderbaums (Ricinus communis) gewonnen. Die Samen enthalten 30 bis 50 Prozent Öl, das farblos bis gelblich und eher dickflüssig ist. Besonders an Rizinusöl ist sein hoher Anteil (bis zu 90 %) an Rizinolsäure, einer Omega-9-Fettsäure. Diese sorgt für die vielseitigen Eigenschaften des Öls, darunter die abführende Wirkung bei innerlicher Einnahme und hautpflegende Effekte bei äußerlicher Anwendung.
Herkunft
Der Wunderbaum (Ricinus communis) stammt vermutlich aus Afrika oder Indien, hat sich aber durch Kultivierung weltweit verbreitet. Die Samen der Pflanze wachsen in stacheligen Kapseln und werden seit Jahrtausenden genutzt – bereits im alten Ägypten diente das Öl als Kosmetikum und Lampenbrennstoff. Die Gewinnung erfolgt durch Kaltpressung der Samen, um den hohen Gehalt an Ricinolsäure (bis zu 90 %) zu erhalten. Interessanterweise enthalten die Samen das tödliche Gift Ricin, das jedoch nicht ins Öl gelangt.
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Wirkung
Rizinusöl wirkt bei äußerlicher Anwendung vielseitig und tiefgreifend. Es lindert Entzündungen dank seiner entzündungshemmenden Ricinolsäure, verbessert die Durchblutung durch Anregung der Blutgefäße und fördert die Entgiftung, indem es den Lymphfluss stimuliert und die Leber entlastet. Zudem spendet es der Haut intensive Feuchtigkeit, reduziert Unreinheiten, Falten und Altersflecken und hilft bei der Heilung von Narben. Für Haare regt es das Wachstum an, beugt Spliss vor und macht sie geschmeidig. Auch bei Beschwerden wie Fußschmerzen oder Verdauungsproblemen kann Rizinusöl durch Packungen lindernd wirken. Es ist ein bewährtes Hausmittel mit vielfältigen Anwendungen für Haut, Haare und den gesamten Körper.
Witzige Sidefacts
- Giftige Verwandtschaft: Die Samen des Wunderbaums enthalten Ricin – eine Menge von 0,25 mg kann für Menschen tödlich sein. Glücklicherweise bleibt das Gift beim Pressen im Pressrückstand.
- Ägyptischer Beauty-Trick: Kleopatra nutzte Rizinusöl angeblich, um ihren Augenbrauen Glanz zu verleihen – ein frühes „Brow-Lamination“-Experiment.
- Raumfahrt-Tauglich: NASA setzte Rizinusöl früher als Schmiermittel für Raketenkomponenten ein, dank seiner Hitzebeständigkeit und Viskosität.
Quellen
Buesing, N.D., Dr. Scott. „Castor Oil: Benefits, History, + Anti-Inflammatory Effects“, 30. Juni 2023. https://de.iherb.com/blog/castor-oil-benefits-history-anti-inflammatory/1748.
Carina Rehberg, „Rizinusöl - Die Wirkungen auf Darm, Haut und Haare“, Zentrum der Gesundheit, 26. Februar 2025, https://www.zentrum-der-gesundheit.de/bibliothek/naturheilkunde/alternative-mittel/rizinusoel.
Marirosa Naturkosmetik. „Beauty-Lexikon“. Letzter Zugriff: 19. März 2025. https://www.marirosa.de/beauty-lexikon/ricinus-communis-castor-oil.